Ein Booklet bei BoD drucken lassen
Der On-Demand-Anbieter BoD druckt nicht nur Bücher, sondern auch schmalere Booklets. Die eigenen sich bestens für Reisetexte mit Bildern – ein Erfahrungsbericht.
Vor genau zehn Jahren war ich in Istanbul, machte dort Fotos und notierte Notizen. Zurück am heimischen Schreibtisch tippte ich einen Text über das, was ich erlebt und gegessen1 hatte. Jahre vergingen und schwups, war plötzlich ein ganzes Jahrzehnt vorüber. Nun kam mir die Idee, den überarbeiteten Text zusammen mit meinen Lieblingsfotos als Booklet drucken zu lassen. Entstanden ist Döner Dürüm, Burger King – ein kleines Heft mit sieben Fotos auf 24 Seiten.
- Der Text handelt viel vom Essen; genauer: vom schlechten Essen. Früher war mein kulinarischer Anspruch arg einfach. Heute darf es ruhig lecker und ausgefallen sein. (Zum Beispiel war ich in Istanbul bei Burger King, was wirklich nicht sein muss.)
Der Text als Objekt
Auf die Projektidee kam ich, als mir beim spontanen Umsortieren Marfa, TX von Gaëtan Rossier in die Hände fiel – ein auf zehn Exemplare limitiertes Foto-Booklet mit Bildern aus Texas. Mir gefiel das kompakte Format und die Idee, meinen eigenen Text als Artefakt in der Hand zu halten. Außerdem interessierte mich schon länger die Druckqualität von BoD, dem führenden Anbieter im Selfpublishing-Bereich.
BoD druckt nicht nur Bücher, sondern auch Booklets, also schmale Broschüren mit Klammerheftung und einem maximalen Umfang von 48 Seiten. Für meine 24 Seiten (6 davon in Farbe) bezahlte ich 8,75 Euro. Günstiger wird’s, wenn man mehrere Exemplare in Auftrag gibt. Hinzu kamen 2,94 Euro für Verpackung und Versand. BoD will den Innenteil als PDF-Dokument und das Cover als gesonderte Datei (ebenfalls als PDF). Gestaltet habe ich das Buch mit Affinity Publisher, das ging ratzfatz und hat mir viel Spaß gemacht.
Am 9. November 2020 habe ich das Buchprojekt auf bod.de angelegt, alle nötigen Dateien hochgeladen und freigegeben. Drei Tage später hatte BoD es dann «für den Druck aufbereitet» und am 19. November verschickt. Das Booklet war ordentlich verpackt und kam einwandfrei hier an. Leider wurde die letzte Seite nicht ordentlich beschnitten, sodass Reste von Buchstaben zu erkennen sind. (Oder handelt es sich dabei um eine Geheimbotschaft? Wird in der Druckerei ein Troll gefangen gehalten, der mit dieser Nachricht verzweifelt um Hilfe bittet?) Dann war da noch ein dummer Tippfehler, den ich aber selbst verschuldet habe. Ärgerlich.
Farbabstufungen auf dem Cover
Ich bin ein Risiko eingegangen und habe einen Farbverlauf auf dem Cover verwendet. Ist vielleicht nicht die allerbeste Idee – im Druck sind Farbabstufungen zu erkennen. Ansonsten geht die Qualität in Ordnung, vor allem ist das Papier stabil und recht glatt. Ich habe für das Laminat die Option «matt» gewählt; gefällt mir gut. Die Innenseite des Pappcovers (also Seite 2 und 23) ist immer weiß und nicht bedruckbar.
Eine Besonderheit bei BoD, die ein Nachteil sein kann: Der Dienst druckt auf Seite 6 immer das FSC-Siegel (oben in die Mitte). Diese Seite ist nämlich fürs Impressum vorgesehen – ein Umstand, der den Gestaltungsraum natürlich etwas einschränkt. Wer zum Beispiel ein Magazin gestalten will, wird sich daran eventuell stören. Zudem muss die Rückseite einen Strichcode enthalten. Das ist sinnvoll, wenn man das eigene Werk verkaufen möchte. Mein Booklet habe ich erst mal nur für mich drucken lassen.
Im Nachhinein hätte ich ein anderes Papier gewählt; es ist mir doch zu weiß. Klar, die Fotos sehen natürlich besser aus, weil cremefarbenes Papier kein neutraler Hintergrund ist. Mir aber egal, denn mir ist die Wirkung des Textes wichtiger. Und ich finde, ein Text sollte auf Chamois gedruckt sein. Davon abgesehen, hat mir das kleine Projekt viel Freude gemacht und ich bin positiv überrascht, dass die Fotos so aussehen, wie ich mir das vorgestellt habe. Die zweite Version des Booklets bekommt jetzt ein anderes Cover und ich mache die viel Fotos größer, seitenfüllend. To be continued.