Browser sind öde – oder?
Wahrscheinlich machen sich die meisten Leute keinerlei Gedanken über Browser. Und das ist vielleicht auch gut so, denn allzu spannend sind die Dinger nicht – oder? Sind sie nämlich doch: KI macht nämlich auch vor Browsern nicht Halt und nistet sich dort als schlaue Assistentin ein.
Für heise online habe ich erst Dia und dann Comet getestet, zwei KI-Browser, die kontextbezogene Fragen beantworten können. Wenn ich also eine Webseite geöffnet habe, kann ich die KI fragen: «Was sind die Hauptaussagen?» Die KI versteht, welche Webseite ich meine und macht sich sogleich an die Arbeit. Sehr praktisch. Zudem kann die KI rasch E-Mails schreiben und abschicken. Auch bei Recherchen hilft sie weiter und kramt im Netz nach schönen Hotels oder Produkten. Ein neues E-Bike hat sie aber noch nicht für mich entdeckt. Schade.
Empfehlen kann ich vor allem Comet von Perplexity. Wer für einen Pro-Account zahlt, kann den Browser sofort installieren. (PayPal verschenkt gerade Perplexity Pro für ein Jahr.) Ich habe mich jedenfalls schnell an die Assistenz der KI gewöhnt, die ohne Murren meine blöden Fragen beantwortet und vor allem bei der Textarbeit wertvolle Dienste leistet. Man sollte sich aber die Datenschutzbestimmungen anschauen und von der KI zusammenfassen lassen, um zu verstehen, was mit den persönlichen Daten passiert. Einiges kann man abschalten (Opt-out), etwa dass Perplexity die Informationen zum KI-Training verwendet. Seine größten Geheimnisse sollte man der KI lieber nicht anvertrauen. Alternativ lädt man sich ein LLM lokal auf den Rechner, das geht etwa mit Ollama.
Daniel Berger ist Tech-Journalist in Hannover, er schreibt Artikel über das Internet. Außerdem bloggt er Stadtgeschichten über Hannover. Mehr