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Wie im Rausch

Facebook ist mir echt unsympathisch geworden in den vergangenen Tagen. Längst war das Netzwerk für mich: irrelevant. Alle paar Wochen schaue ich dort hinein, sehe grottigen Content und immer mehr KI-Quatsch. Zwei, drei tapfere Bekannte sind da noch fleißig zugange, der Rest schweigt oder ist längst woanders. Bei Insta, bei TikTok. Zuck jedenfalls verkündet eine derbe Kursänderung – mit maskuliner Energie soll es vorangehen. Kann ich StudiVZ noch einmal sehen?

WTF, Zuck?

Löschen kann ich den Facebook-Account aus mehreren Gründen leider nicht, ich bin verdammt, in dieser sonderbaren Butze zu bleiben. Auch bei X bin ich noch, obwohl ich da nicht sein sollte, aber ich muss meinen schönen Nutzernamen schützen. Er darf nicht in fremde Hände gelangen, niemals!

Die meiste Zeit verschwende ich derzeit bei Instagram und Threads. Ich muss schließlich wissen, was in der Kaffee-Bubble passiert (Insta) und was die Leute so aufregt (Threads). Ich schrecke auf, frage mich, wo ich bin und welches Jahr wir haben – wieder zehn Minuten bei Threads vergeudet. Ich möchte doch eigentlich mehr lesen, Bücher aus Papier, Literatur, ein paar Klassiker, was von Camus oder E. L. James (haha). Weniger am Handy sein, das wollen wir doch alle. Aber ich muss wissen, was passiert, ich kann nicht anders. Die Welt ist spannend, aber auch so dämlich. Und wenn was passiert, schaue ich leider doch wieder bei X nach und tippe die Hashtags ein. Wie im Rausch.

Clowns und Coaches und Influencer – und Hunde

An anderen Tagen stellt sich eine gewisse Müdigkeit ein. Da habe ich gar keine Lust mehr auf Social Media, auf dieses rappelnde Casino, diese knallbunte Klapse voller Clowns und Coaches und Influencer und Scammer und Gauner – und Hunde. Ach, schau: ein süßer Malteser aus Südkorea! Lass ich mal 'nen Like da, was?

Lange Meetings nerven

Ein berufliches Meeting sollte längstens eine Stunde dauern. Und es sollte mit harter Hand moderiert sein, damit niemand ins Schwafeln gerät, niemand monologisiert oder sich in Rage redet. Es sollte regelmäßig kleine Pausen geben, jemand sollte stoßlüften – denn das ist eine deutsche Tugend. Reiß einfach das Fenster auf! Auch die Pausen sind wichtig, die gab es in der Schule schon. Wieso wird dieses simple Schulwissen nicht in Unternehmen getragen? Wo ist die 5-Minuten-Pause geblieben? Und die Trinkpäckchen?

Nach einer Weile leidet die Konzentration enorm, wahrscheinlich nach 45 Minuten. Dann sitzen die Teilnehmer da und gähnen; unterdrücken es, versuchen es. Gähnen mit geöffnetem Maul wie eine Löwenmutter: «Uaaaah!» Die Gedanken schweifen ab, manche versinken im Handy oder im Laptop. Klick-klack. Wir würden uns freiwillig Stromstöße verabreichen, um nach zwei Stunden im Meeting endlich wieder etwas zu fühlen. Währenddessen verheddern sich zwei, drei Kollegen in einer völlig sinnlosen Diskussion. Die anderen starren ins Nichts, atmen stickige Luft, sterben innerlich. Kann bitte jemand das Fenster aufreißen? Aber niemand sagt etwas, alle leiden still und hoffen, dass es bald vorbei ist. Wie damals im Matheunterricht, als der besoffene Herr H. uns quälte.

Dritte Stunde

Die dritte Stunde beginnt. Die Teilnehmer sitzen weiterhin auf ungemütlichen Stühlen und täuschen vor, dass sie zuhören. Als sei das Gesagte tatsächlich: relevant. Vielleicht ist es das sogar, wer weiß? Viel wichtiger ist die Frage: Was ist eigentlich der Sinn dieses Meetings? Was ist das Ziel? Das sollte eindeutig und sämtlichen Teilnehmern klar sein, damit sich das Treffen nicht nach vergeudeter Zeit anfühlt.

Manchmal bekommen einzelne Teilnehmer ein plötzliches High und sie fangen verbal zu sprudeln an. Erzählen irgendeine Anekdote. Alle lachen hysterisch, weil der Sauerstoff in der Luft knapp wird. Der Raum ist winzig. Gedanken steigen wie Rauch nach oben. Ach, würde es doch brennen! Die Sprinkler würden uns benetzen! Spüre das kalte Wasser auf der Haut. Doch es brennen nur die Augen.

Ein Meeting sollte keine Stunde dauern und mit harter Hand geführt werden. Einen Diktator sollte es geben, der alle erschießen lässt, die zu langsam sprechen oder Unwichtiges erzählen. Nein! Ups, das ging zu weit. Diktatoren sind die, die erschossen werden sollten. Ähm. Jetzt bin ich durcheinander: Was wollte ich eigentlich loswerden? Dass ich nicht so lange in einem Meeting sitzen möchte. In einem kleinen Raum. Und das Fenster nur auf kipp.

Neue Foto-Website: Berger.photos

Eine Weile hatte ich die vielleicht etwas seltsame Domain berger.photos herumliegen, bis ich nun endlich dazu kam, dort auch Inhalte zu präsentieren – nämlich Fotos. Die Website enthält also Bilder, die ich machte: im Urlaub und um die Ecke. Die ersten Fotoalben sind online, weitere werden folgen.

Außerdem habe ich ein Blog eingerichtet, in das ich regelmäßig Fotos posten werde; einzelne Schnappschüsse und alte Schätze, die in meiner endlosen Lightroom-Bibliothek auf Entdeckung warten.

ProcessWire treibt die Website an. Und wie angenehm clean die Verwaltung ist!

Die Seite läuft mit ProcessWire und ich nutze die JavaScript-Galerie PhotoSwipe von Dmytro Semenov. Das Template baute ich selbst, was großen Spaß gemacht hat, weil das CMS so genial flexibel ist.

2024: Das Jahr brennt ab

Feuer, Kälte und ganz viel Spaß: Das war mein Jahr 2024. Ein persönlicher Jahresrückblick.

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Threads: Rage Bait ausprobiert

Rage Bait bezeichnet Beiträge, die eine starke Emotion auslösen sollen. Die perfekte Plattform dafür: Threads. Ein Selbstversuch.

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