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Weniger am Handy sein

21.05.2025
Das Smartphone ist zwar Freund und Helfer – aber auch ein evil Motherfucker! Ständig will es Aufmerksamkeit, ständig ist irgendetwas.

Als ich vor einigen Wochen endlich den Film Oppenheimer anschaute, langweilte ich mich schnell1. Der Film lief 3 Stunden lang auf dem großen Fernseher und ich daddelte am kleinen Handy herum. Später wechselte ich zum iPad, das war wesentlich bequemer. Eigentlich war das Quatsch: Ich hätte einfach ausmachen müssen. Doch ich hatte für den Film bezahlt und viele Leute waren so begeistert davon gewesen. Ich dachte: Der wird bestimmt noch spannend.

  1. Der Film ist gut, sicherlich, aber ich fand ihn zu lang und zu langatmig erzählt. What can I say? Manchmal braucht es eine zweite Vorführung: Zodiac von David Fincher fand ich beim ersten Angucken auch öde und verwirrend. Als ich ihn aber ein zweites Mal anschaute, gefiel er mir richtig gut. Die persönliche Stimmung spielt eben doch eine wichtige Rolle.

Also wartete ich am Second Screen darauf, dass mich der Film doch noch packt. Vielleicht war meine Abgelenktheit durchs Handy das Problem, vielleicht hätte mir der Film im Kino besser gefallen. Dort wäre ich zur Aufmerksamkeit verdammt gewesen; ich würde es niemals wagen, das Smartphone aus der Tasche zu holen. Zu Hause tendiere ich aber dazu, bei «langweiligen» Filmen und Serien schnell zum Handy zu greifen, um mich abzulenken. Wir alle machen das so. Oder?

Für einen Artikel habe ich mich näher mit diesem seltsamen Verhalten beschäftigt und mich auch mit der milden Handysucht befasst. Das Ergebnis ist nun bei heise online zu lesen: Weniger am Handy sein – so gelingt es (vielleicht). Obacht, Paywall.

Insta is Hell

Nach dem Schreiben des Artikels habe ich Sofortmaßnahmen ergriffen: Ich erlaube mir nur noch 10 Minuten Instagram am Tag. Und die gehen erstaunlich schnell herum. Eigentlich müsste die App hochkant von meinem Smartphone fliegen. Eigentlich. Immerhin habe ich Facebook und LinkedIn nicht auf meinem Telefon, das ist schon viel wert. Zeitfresser Nr. 1 ist derzeit jedoch Threads: Dort lese ich, was aktuell in den USA passiert. Doomscrolling, ahoi!

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Daniel Berger ist Tech-Journalist in Hannover, er schreibt Artikel über das Internet. Außerdem bloggt er Stadtgeschichten über Hannover. Mehr